Fabian Böker

Doktorand

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Fabian Böker

Genscherallee 3

53113 Bonn


Projekt

Ethnographie des Alltags. Gegenwartsdiagnostik in literarischen Milieustudien seit 1968

   

Was ist Alltag? Der Begriff, gleichwohl wir ihn permanent im Munde führen, ist so vielbezüglich wie nichtssagend. Wie lässt er sich beobachtbar machen, wo er als formloser Normalzustand doch stets latent bleibt? Wie von ihm erzählen, wo ihm das Ereignishafte doch scheinbar fehlt? Die deutschsprachige Literatur arbeitet sich seit den späten 1960er-Jahren vermehrt an diesem Problem der vermeintlichen Unerzählbarkeit des Alltags ab – unter anderem im Rückgriff auf ethnographische Verfahren. Menschen beim Vollzug ihrer täglichen Praktiken zu beobachten, erschließt nicht nur Möglichkeiten, das Latente sichtbar zu machen, auch entstehen im wechselseitigen Austausch mit den Sozialwissenschaften innovative Schreibweisen, die gleichsam an der Peripherie der Literatur (Montage, Tagebuch, Reportage) wie auch in klassisch erzählten Romanen zu beobachten sind. Autorinnen und Autoren wie Hubert Fichte, Rainald Goetz oder zuletzt Carla Kaspari und Leif Randt entwerfen mit ihren literarischen Milieuerkundungen eine Literatur, in deren Formsprache – mal explizit, mal implizit – die Paradigmen der Ethnographie und Soziologie aufscheinen: Es sind Feldforschungen im Inland, Teilnehmende Beobachtungen im Alltag, der mitunter fremdartig erscheint. Dabei geht es stets auch darum, in unmittelbarer Zeitgenossenschaft die unüberschaubaren Gegenstände der (außerliterarischen) Gegenwart zu sammeln und ordnen – und zwar in einer Sprache des Jetzt, in der die Diskurse der Gegenwart gespiegelt sind.


Profil

  • seit 10/2023
    Wissenschaftlicher Mitarbeiter am DFG-Graduiertenkolleg 2291 "Gegenwart/Literatur"  der Universität Bonn
  • 2022-2023
    Volontariat im Bereich Academic Publishing
  • WiSe 2021
    Abschluss Master of Arts
  • WiSe 2020/21
    Tutor am Institut für Germanistik, Abteilung für Neuere deutsche Literaturwissenschaft
  • 2017-2021
    Studentische Hilfskraft am Institut für Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft (ab 2019: Wissenschaftliche Hilfskraft)

t.b.a.

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Publikationen

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