Sven Bordach

ehem. Doktorand

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Sven Bordach


Projekt

Zeit- und Gegenwartskonzepte im deutschsprachigen Theater des 18. Jahrhunderts

Betreuer*innen

Prof. Dr. Johannes F. Lehmann
PD Dr. Christian Meierhofer

Ausgehend von den europäischen Wanderbühnen entwickelt sich im Verlauf des 18. Jahrhunderts in Deutschland eine neue Idee von Theater. Theaterreformer wie Johann Christoph Gottsched forderten zunehmend ein neues Theater, welches auf mehreren Ebenen „gegenwärtig“ sein soll: so sollte ein nationales Theater - welches von Deutschen, für Deutsche und in Deutsch geschrieben und gespielt wird - geschaffen werden (lokale Ebene), gleichzeitig sollten die Stücke nicht mehr antike und mittelalterliche Stoffe aufbereiten, sondern in der Lebenswirklichkeit und der Erfahrungswelt des zunehmend bürgerlichen Publikums spielen (temporal-stoffliche Ebene). Durch diese Aktualität sollte das Theater schließlich Einfluss auf die außertheatralen, gesellschaftlichen Verhältnisse nehmen und somit eine „bessere“ Zukunft schaffen (soziokulturelle Ebene).

Doch was bedeutete dieses neue, normative Selbstverständnis der Theatertheoretiker für den Alltag der Theaterschaffenden? Wie reagierten Regisseure, Intendanten, Schauspieler, Kritiker und Bühnendichter auf die neuen Ansprüche? Und inwiefern finden sich diese Forderungen nach Aktualität und Gegenwärtigkeit in den Stücken und auf der Bühne wieder, insbesondere auch jenseits der sogenannten 'Höhenkamm-Literatur'?

Diese Fragen zu stellen und zumindest eine Antwort zu versuchen, soll das Anliegen der Dissertation sein. Sie versteht sich als eine mögliche analytische Perspektive, um sich der Frage nach Funktion und Selbstverständnis von Literatur und Kultur innerhalb einer Gesellschaft, in einer bestimmten Epoche zu nähern, ohne einen alleinigen Geltungsanspruch zu behaupten.


Profil

  • seit 01/2018
    Promotion am DFG-Graduiertenkolleg 2291 "Gegenwart/Literatur" der Universität Bonn

  • 2009–2013
    Masterstudium: Literaturwissenschaft: Literatur, Kultur, Medien an der Universität Siegen
    Masterarbeit: Minnas selbstbewusste Schwestern – Die Figur des Bürgermädchens in ausgewählten Komödien des 18. Jahrhunderts

  • 2007–2011 
    Studentische Hilfskraft am Lehrstuhl Prof. Dr. Korte an der Universität Siegen        

  • 2005–2009
    Bachelorstudium: Literary, Cultural and Media Studies mit Nebenfach Language and Communication an der Universität Siegen
    Bachelorarbeit: Theatralisches Quodlibet für Schauspieler und Schauspielliebhaber

  • Projektvorstellung, Vortrag im Rahmend der Sommerschule des DFG-Schwerpunktprogramms Ästhetische Eigenzeiten, Friedrich Schiller Universität Jena, 30.07.2019 
  • "Berlinisches Litterarisches Wochenblatt: writing theatre-chronology", Vortrag im Rahmen des ISECS International Congress on the Enlightenment Enlightenment Identities, University of Edinburgh, 15.07.2019 
  • "'Die Zeit ist umgefallen.' Der Schreiberling im Kladderadatsch 1848", Vortrag im Rahmen der Tagung Zwischen Halbwertszeit und Überzeitlichkeit. Geschichte der Wertung literarischer Gegenwartsbezüge, Universität Bonn, 28.06.2019
  • Projektvorstellung, Vortrag im Rahmen des Doktorand*innen-Workshop Europäische Gegenwartsliteratur, Karls-Universität Prag, 12.05.2019
  • Projektvorstellung, Vortrag im Rahmen des Doktorand*innen-Workshop Europäische Gegenwartsliteratur, Karls-Universität Prag, 13.05.2018 
  • WiSe 2019/20
    "Subversion und Gegenwart. Satirisches Erzählen im 18. und 19. Jahrhundert" – Seminar, Institut für Germanistik, Universität Bonn
  • SoSe 2018
    "Kultur und Gesellschaft im historisch-politischen Kontext" – Vorkurs der Geisteswissenschaften, Universität Bonn
  • Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts
  • Theatergeschichte
  • Medien- und Kulturtheorien
  • Filmanalyse
  • Utopien
  • Satire
  • Didaktik

Publikationen

Sammelbände

2021 [mit Carsten Rommel, Elisabeth Tilmann, Jana Vijayakumaran und Xian Jie]: Zwischen Halbwertszeit und Überzeitlichkeit. Stationen einer Wertungsgeschichte literarischer Gegenwartsbezüge

Hannover: Wehrhahn 2021.

Aufsätze

2021: „Die Zeit ist umgefallen“ – satirische Gegenwartsbezüge im Kladderadatsch des Jahres 1848

in: ders. u.a. (Hrsg.): Zwischen Halbwertszeit und Überzeitlichkeit. Stationen einer Wertungsgeschichte literarischer Gegenwartsbezüge, Hannover: Wehrhahn 2021, S. 137–155.

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