Zur Rolle des poeta doctus in der Gegenwartsliteratur und ihrer Wissenschaft

Laborgespräch mit Marcel Beyer

Als ehemaliger Student der Literaturwissenschaft, Doktorand in einem Graduiertenkolleg und Herausgeber der Werkausgabe von Friedericke Mayröcker ist der Schriftsteller Marcel Beyer vertraut mit der literaturwissenschaftlichen Arbeitsweise. Bekannt geworden ist er allerdings mit seinen literarischen Arbeiten (2016 wurde ihm der Georg-Büchner-Preis zugesprochen). Dennoch kehrt der poeta doctus Beyer immer wieder ins akademische Umfeld zurück: Poetikdozenturen, Tagungsbeiträge, Werkstatt- oder Laborgespräche bilden einen wichtigen Teil seiner Arbeit als Gegenwartsautor. Die Literaturwissenschaft widmet sich, wie es scheint, mit Vorliebe ebensolchen poetae docti, die mit dem akademischen Habitus und dem literaturwissenschaftlichen Kommunikationsstil vertraut sind.

Dabei fungiert ein Autor wie Marcel Beyer in der literaturwissenschaftlichen Befragung  als Zeitzeuge, der im literarischen Feld kulturelles und soziales Kapital akkumuliert, kommentierender Autor, der sein eigenes Werk prägnant zu rahmen weiß, und Forscher, der sich in literaturwissenschaftliche Diskussionen einbringen kann. Autor*innen wie Beyer werden so zu einem bestimmenden „Teil der literaturwissenschaftlichen Deutungsgemeinschaft“ (Spoerhase).

Infobox

Montag, 22. Oktober 2018
18 Uhr c.t.
Dekanatssaal der Philosophischen Fakultät

Organisation
Sonja Lewandowski und Johannes Franzen

Foto vom Laborgespräch

Aufzeichnungen aus dem Laborgespräch

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Gespräch mit Marcel Beyer: Wie ist Ihr Verhältnis zu ihren eigenen Texten, wenn Sie in wissenschaftlichem Kontext darüber sprechen? Bild © Gritte
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Gespräch mit Marcel Beyer: Wann hat sich Ihre Rolle vom Literaturwissenschaftler zum Autor geändert? Bild © Gritte
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Gespräch mit Marcel Beyer: Wie und warum sind Sie im wissenschaftlichen Kontext so präsent? Bild © Gritte
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